Fähren über den Tejo in Lissabon – auch fürs Sightseeing geeignet

Transtejo und Soflusa

Lissabon liegt nicht direkt am Atlantik, sondern am Fluss Tejo. Da der Tejo bzw. die Tejobucht an der engsten Stelle mehr als 1,5 km breit ist, gibt es als Nord-Süd-Verbindung nur zwei Brücken und die Fähren.

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zu den Fähren über den Tejo und eine Karte mit den Fährterminals und -linien. Außerdem finden Sie hier unsere Tipps, welche Fährlinien einen schönen Blick auf Lissabon bieten und sich zum Sightseeing eignen.

Warum in Lissabon Fähre fahren?

Die komplette Innenstadt und auch die meisten Sehenswürdigkeiten von Lissabon liegen am Nordufer des Tejo. Viele Besucher überqueren daher den Tejo nicht.

Dennoch gibt es gute Gründe, die Fähren zu nutzen:

1 Den schönen Blick auf Lissabon genießen und fotografieren. Wir zeigen Ihnen hier die empfehlenswerten Fährlinien und gute Alternativen.

2 Sie möchten z.B. zum Bahnhof Barreiro, zum Freeport Factory-Outlet-Center, zur Cristo Rei Statue oder zu den Stränden von Caparica. Diese Ausflugsziele liegen alle am Südufer des Tajo.
Nachfolgend finden Sie Tipps zur Anreise mit der Fähre und eine Karte mit den Fährlinien.

Warum nicht die Brücken nutzen?

Westlich des Stadtzentrums liegt die Brücke „Ponte 25 de Abril“, die ein wenig an die Golden Gate Bridge in San Francisco erinnert. Sie ist ca. 3,5 km lang und für Fußgänger gesperrt. Ein Spaziergang über die Brücke zum anderen Ufer ist in Lissabon nicht möglich.

Ca. 14 km weiter östlich liegt die „Vasco da Gama“ Brücke. Sie ist mit 17,2 km die längste Brücke Europas.

Wer dazwischen den Tejo überqueren möchte, der ist auf die Fähren angewiesen.

Am besten zeigt dies auch ein Blick auf den Stadtplan.

Stadtplan / Karte mit Fährterminals, Fährverbindungen und Brücken über den Tejo

Die Fährverbindungen & Häfen der „Transtejo & Soflusa“ Gesellschaft

Am Nordufer des Tejo, d.h. auf der Lissabonner Seite, gibt es drei wichtige Häfen bzw. Fährterminals. Alle Fähren werden von der Gesellschaft „Transtejo & Soflusa“ (Transtejo S.A.) betrieben.

Alle Häfen und Fährverbindungen sind auf der Karte oben eingezeichnet.

Fährhafen Belém: Verbindung zum Caparica-Strand

Das westlichste Fährterminal liegt im Stadtviertel Belém, wo sich auch viele Sehenswürdigkeiten von Lissabon befinden. Sie finden hier z.B. den Torre de Belém (Wahrzeichen der Stadt) und das Hieronymuskloster (UNESCO-Weltkulturerbe).

Von Fährterminal Belém gibt es Verbindungen nach Porto Brandao und Trafaria am Südufer des Tejo.

Diese Fährverbindung ist interessant, wenn man z.B. mit dem Fahrrad einen Tagesausflug zu den weiten Sandstränden von Caparica machen möchte.

Fahrzeiten / Fahrplan der Fähre Belém – Porto Brandão – Trafaria

Hier finden Sie den aktuellen Fahrplan und die Fahrzeiten (englisch / portugiesisch)

Fährhafen bzw. Terminal Cais do Sodré: Verbindung zur Jesus Statue (Cristo Rei) und nach Cacilhas

Der Fährhafen Cais do Sodré bietet Verbindungen nach Seixal, Montijo und Cacilhas.

Nachbar: Bahnhof Cais do Sodré

Der benachbarte Bahnhof Cais do Sodré ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Lissabon. Er bietet Anschluss an die Metro / U-Bahn und den Stadtbussen von Lissabon. Außerdem gibt es von hier Zugverbindungen nach Cascais und Estoril.

Das Fährterminal wurde 2004 komplett neu gebaut.

Mit der Fähre zur Jesus Statue (Cristo Rei)

Die Fähre bringt Sie direkt zum Fährterminal Cacilhas am gegenüberliegenden Südufer des Tejo.
Von dort aus können Sie mit der Buslinie 3001 der Busgesellschaft TST (Transportes Sul de Tejo) direkt zur Statue fahren.
Das Busticket kostet aktuell (Stand 2024) 1,50 €. Die Busse fahren 2-3 Mal pro Stunde. Eine eventuelle Wartezeit kann man aber mit einem Café und einem herrlichen Blick auf Lissabon überbrücken.

→ Mehr Informationen in diesem Reiseführer:
Cristo Rei Statue und Sehenswürdigkeiten von Lissabon

Mit der Fähre vom Cais do Sodré nach Cacilhas

Cacilhas liegt gegenüber von Lissabon am Südufer des Tejo. Die Stadt ist keine Schönheit, hat aber einen entscheidenden Vorteil: den Blick auf Lissabon.

Etwas spöttisch könnte man sagen: Das Schönste an Cacilhas ist der Blick auf Lissabon.

Viele Lissabonner fahren gerne über den Tejo, um den Abend in einem Restaurant ausklingen zu lassen. Ich gehe gerne in das Restaurant „Ponto Final“ (siehe Karte).

Das Restaurant ist leicht zu finden. Vom Fährhafen aus geht man einfach ein paar hundert Meter den Uferweg entlang Richtung Westen. Der Weg dorthin ist zwar abenteuerlich und führt an verlassenen Lagerhallen vorbei, aber das Essen und die Aussicht im Restaurant sind toll. Bei Sonnenuntergang eine einmalige Atmosphäre.

Fährhafen bzw. Terminal Terreiro do Paço

Das östlichste Fährterminal bietet eine Verbindung ans Südufer nach Barreiro, wo auch der gleichnamige Bahnhof Barreiro liegt. Terreiro do Paço ist auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Lissabon, da er sozusagen die Verlängerung der Bahnlinie Algarve – Barreiro darstellt.

Anschluss an Metro

Seit 2007 hat Terreiro do Paço mit der gleichnamigen Haltestelle auch Anschluss an die Metro Lissabon (blaue Linie – Linha Azul).

Seit einigen Jahren werden neben den typischen Fährschiffen auch Hochgeschwindigkeitskatamarane eingesetzt.

Preise und Tickets für die Fähre

Tickets für die Fähre können an Automaten in den jeweiligen Fährterminals gekauft werden. Die Preise sind moderat. Sie liegen je nach Strecke zwischen 1,45 € und 3,80 € pro Fahrt (2024).
Die Guthabenkarten „viva viagem“ und „7 colinas“ des Lissabonner Nahverkehr können ebenfalls verwendet werden.

Sightseeing per Fähre?

Von den Fähren aus hat man einen guten Blick auf Lissabon, aber zum Sightseeing sind sie nicht ideal:

• Von der Fähre „Belém → Porto Brandão“ haben Sie einen schönen Blick auf die Hängebrücke „Ponte 25 de Abril“ und das Stadtviertel Belém. Die Fähre fährt allerdings kilometerweit vom eigentlichen Stadtzentrum entfernt.

• Die Fährverbindung im Stadtzentrum „Cais do Sodré → Cacilhas“ setzt nur geschlossene Fähren ein, d.h. es gibt kein Außendeck.
  Alle Fotos müssen durch die Scheibe gemacht werden. Wenn Sie trotzdem mit der Fähre fahren wollen, vermeiden Sie die Stoßzeiten. Dann sind Tausende von Pendlern auf der Fähre und es ist schwer, einen Fensterplatz zu ergattern.

Sightseeing per Fähre – unser Fazit

Die Fähren sind günstig und können ein erster Schritt „raus aufs Wasser sein“.
Aber die Routen und die Schiffe sind nicht ideal. Die Häfen am Südufer sind keine schönen Ziele für eine Rundfahrt. Das kostet viel unnötige Zeit. Die Fähren in Lissabon sind Transportmittel und nicht für Sightseeing Touren ausgelegt.

Unser Tipp: Falls Sie nicht auf den jeden Euro schauen müssen, empfehlen wir eine spezielle Bootstour für Besucher der Stadt.
Die Auswahl ist groß: vom Hop-on-Hop-off-Boot bis zur privaten Segeltour. Sie sind optimal auf die Bedürfnisse der Touristen abgestimmt. Die Touren können über eine deutschsprachige Website verglichen und gebucht werden. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.

Sightseeing vom Wasser aus – in Lissabon kein Problem

Kennen Sie das auch? Ich habe das schon oft erlebt. Ich bin unterwegs, stehe an der Küste und würde gerne aufs Wasser. Aber wie finde ich eine passende Bootstour? Seit kurzem gibt es eine tolle Alternative zur zeitraubenden Suche vor Ort:

Diese deutschsprachige Seite vermittelt knapp 50 verschiedene Bootstouren rund um Lissabon.

Vom klassischen Sightseeing per Schiff über „Delfin Watching“ bis hin zum privaten Segeltörn ist alles dabei.
Ein weiterer Vorteil der Online-Buchung: Sie können die Angebote und Inhalte in Ruhe und auf Deutsch vergleichen. Außerdem kann man, ähnlich wie bei Hotelbuchungsportalen, die Bewertungen anderer Kunden lesen. Aufgrund des niedrigeren Lohnniveaus in Portugal sind diese Touren auch nicht zu teuer.

Mehr zu Lissabon und Portugal in diesem Reiseführer – Stand 2024