Chiado ist der Name eines zentralen Platzes und des darum liegenden Stadtviertels in Lissabon.
In unserem Reiseführer finden Sie Informationen zu diesem sehenswerten Stadtviertel und unsere Tipps, was Sie hier alles entdecken und erleben können.
Im Chiado befinden sich nicht nur viele Sehenswürdigkeiten Lissabons, auch die elegante Atmosphäre und die belebten Straßen sind einen Besuch wert.
Das Chiado wurde durch das Erdbeben von 1755 beinahe völlig zerstört. er Wiederaufbau erfolgte nach einem rechteckigen Straßenraster. Das Viertel wurde vor allem zur Heimat der reicheren Bevölkerung und der kulturellen Elite der Stadt.
Deshalb findet man hier viele prächtige Altbauten und viele große, traditionelle Geschäfte. Vor allem in den großen Straßen „Carmo“ und „Garett“ gibt es viele sehenswerte Geschäfte, von der klassischen Buchhandlung bis zur Designer-Boutique von Ana Salazar.
Das Kloster Convento do Carmo mit der Klosterkirche „Igreja do Carmo“ wurde im 14. Jahrhundert als Meisterwerk gotischer Baukunst errichtet.
Hier forderte das Erdbeben viele Opfer
Am 1.11.1755 wurden diese Kirche und das Kloster des Karmeliterordens durch das verheerende Erdbeben weitgehend zerstört. Da zum Zeitpunkt des Erdbebens gerade der Allerheiligengottesdienst stattfand, waren in den einstürzenden Gotteshäusern besonders viele Opfer zu beklagen.
Die Ruine wurde als Mahnmal stehen gelassen und erinnert noch heute eindrucksvoll an das Ausmaß der Zerstörung, die dieses Erdbeben in Lissabon anrichtete.
In einigen Reiseführern wird dieses Mahnmal als „Fotokulisse“ angepriesen. Ja, man kann hier eindrucksvolle Fotos machen, aber bitte mit Respekt vor diesem Mahnmal.
Heute befindet sich in den Ruinen des Klosters ein archäologisches Museum (Museu Arqueológico do Carmo). Im Sommer finden in der dachlosen Kirche Konzerte statt.
Eintrittspreis (Stand 2024):
Erwachsene: 5 Euro
Mit „Lisboa Card“: 4 €
Das Café A Brasileira (Café der brasilianischen Dame) ist das bekannteste Café Lissabons mit viel Tradition und Geschichte. Das sieht man nicht nur an der sehenswerten Inneneinrichtung aus den 1920er Jahren.
Das Café ist der Geburtsort der Bica, einer portugiesischen Kaffeespezialität.
In den Jahren nach seiner Eröffnung wurde das Café zum Treffpunkt von Intellektuellen, Künstlern und Schriftstellern. So war zum Beispiel der portugiesische Schriftsteller Fernando Pessoa Stammgast. Eine Bronzestatue vor dem Café erinnert noch heute an ihn. Das Café ist auch heute noch geöffnet.
Natürlich auch für Touristen. Cafés gibt es woanders billiger, aber das Café A Brasileira hat viel Atmosphäre und Charme.
Die Kirche hat mehr zu bieten, als ihre unspektakuläre Fassade vermuten lässt.
Die Igreja de São Roque (Kirche des Heiligen Rochus) war die erste Jesuitenkirche in Portugal und eine der ersten weltweit.
Wie durch ein Wunder hat sie das große Erdbeben von 1755 fast unbeschadet überstanden. Die Klosterkirche „Convento do Carmo“ in unmittelbarer Nachbarschaft hingegen stürzte ein und begrub viele Menschen unter sich (siehe oben). Deshalb steht die Kirche Igreja de São Roque unter besonderem Schutz.
Sie ist auch ein letzter Zeuge des einstigen Glanzes und Reichtums der Seefahrerstadt Lissabon vor dem Erdbeben.
Der Hauptbau besteht aus mehreren Kapellen. Die bekannteste ist die vierte Kapelle São João Baptista, die Johannes dem Täufer geweiht ist.
Die Tonnengewölbe der Decke ist sehr prachtvoll bemalt. Das Holz wurde im 16. Jahrhundert bis aus Deutschland herangeschafft, da sonst keine Bretter in diesen Dimensionen aufzutreiben waren.
Unser Fazit
Auch wenn für viele eine Kirchenbesichtigung nicht unbedingt aufregend klingt: Die Igreja de São Roque im Stadtteil Chiado ist einen Besuch wert. Nicht nur, weil der Eintritt frei ist…
Für mich eine der schönsten Sehenswürdigkeiten. Die belebten Straßen und Plätze des Viertels. Hier müssen Sie keine große Sightseeing-Tour planen. Einfach spazieren und sich treiben lassen. Es gibt unzählige schöne Cafés und Restaurant für eine Pause.
Die Straßen und Plätze sind sehr belebt. Nicht nur Touristen, auch viele Einheimische sind hier unterwegs.
Im Stadtviertel Chiado gibt es eine riesen Bandbreite an Läden. Natürlich auch die klassischen Ketten, die Sie z.B. im Shopping Center „Armazéns do Chiado“ finden können.
Es gibt auch viele Boutiquen und Designer, von denen sich viele in der Rua do Carmo rund um das Shopping Center angesiedelt haben.
Was aber das Stadtviertel auszeichnet, sind die vielen individuellen Läden. Vom klassischen Maßschneider über die älteste Buchhandlung der Welt, bis hin zu Frisörsalons, deren Einrichtung schon mehrere Generationen von Lissabonnern gesehen haben. Laufen Sie mit offenen Augen durchs Viertel. Es lohnt sich…
Es liegt zwischen dem Viertel Bairro Alto und der zentralen Innenstadt, der Baixa. Im Gegensatz zur Baixa liegt das Stadtviertel Chiado auf einem Hügel, in gleicher Höhe wie das Bairro Alto.
Wer den Hügel nicht ständig zu Fuß besteigen möchte, kann den Aufzug Elevador de Santa Justa benutzen. Die Lissaboner sparen sich das Geld und benutzen die kostenlosen Rolltreppen der Metrostation Baixa/Chiado.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie mit dem Nahverkehr in das zentral gelegene Viertel Chiado kommen können.
Die U-Bahn Station „Baixa Chiado“ hat zwei Eingänge. Einen in der Unterstadt / Stadtzentrum (Baixa) und einen in der Oberstadt (Chiado).
Auch ohne Fahrkarte können Sie die Station kostenlos über mehrere lange Rolltreppen durchqueren. So spart man sich die ca. 50 Höhenmeter, die das Stadtzentrum vom Stadtteil Chiado trennen.
Wenn Sie gerne zentral wohnen, viel erleben möchten ohne Bus oder Metro zu nutzen, dann sind Sie in diesem Stadtviertel und im Nachbarviertel Bairro Alto gut aufgehoben. Die Preise variieren je nach Auslastung und Saison.
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