Portugals Weine gehören zur Weltspitze. Nicht umsonst hat die UNESCO das Dourotal im Norden Portugals als ältestes Weinbaugebiet der Welt zum Weltkulturerbe erklärt.
In diesem Reiseführer erfahren Sie alles über den portugiesischen Wein und wie Sie zu Hause oder im Restaurant an gute Tropfen kommen…
Obwohl Portugal zu den großen Weinbaunationen der Welt zählt, sind seine Weine im Vergleich zu denen Frankreichs oder Spaniens eher unbekannt.
Seit der Antike wird in Portugal Wein angebaut. Daher verfügt das Land über eine große Vielfalt an Weinen bzw. einen sehr abwechslungsreichen Weinbau. Im Landesinneren werden vor allem schwere, tanninreiche Rotweine und Portwein angebaut. Im kühleren atlantischen Klima des Nordens werden auch leichtere Weine wie der Vinho Verde angebaut.
Eigentlich zu Unrecht, denn qualitativ können die portugiesischen Weine durchaus mithalten. Aktuell (Stand 2023/2024) ist Portugal von der Anbaufläche her die Nr. 8 weltweit, aber „nur“ die Nr. 13 beim mengenmäßigen Ertrag. Dies zeigt, dass hier nicht die Masse im Vordergrund steht.
Die Preise liegen deutlich unter denen weltbekannter Namen. Deshalb hat sich Portugal als Geheimtipp unter Weinliebhabern etabliert.
Für Portugal ist der Weinbau ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Rund 8 % der Erwerbstätigen arbeiten und leben vom Weinbau. Portugiesische Weingüter heißen Quintas, Weinkeller Caves.
Beim Griff ins Weinregal ist der Unterschied zwischen gutem Wein und Plörre nicht weit. Hier finden Sie unsere Tipps, wie Sie portugiesische Weine vor Ort oder zu Hause entdecken und genießen können.
In Restaurants wird oft ein „vinho da casa“ (Hauswein) angeboten. Er hat mich schon oft durch seine hohe Qualität und vor allem durch seinen günstigen Preis überrascht. Viele Wirte betrachten einen guten Hauswein als eine Art Visitenkarte für ihr Restaurant. Je nach Restaurant gibt es einen Liter Hauswein schon ab 6-7 Euro.
Es gibt mehrere rotas do vinho (Weinstraßen), an denen zahlreiche Weinkellereien liegen, die besichtigt und in denen Wein verkostet werden kann.
Es gibt auch gut organisierte Touren durch die Weinkellereien und Weinanbaugebiete Portugals. Der Vorteil: Da bei vielen Touren die Fahrt im Preis inbegriffen ist, müssen Sie bei der Weinprobe nicht an die Promillegrenze und Ihren Führerschein denken. Außerdem kennen die Guides vor Ort die wirklich sehenswerten Weingüter.
Auf dieser deutschsprachigen Seite finden Sie eine Übersicht über die verschiedenen Touren / Führungen zum Thema Wein in ganz Portugal. So können Sie sich bequem von zu Hause aus informieren und die für Sie passende Tour buchen.
Das war immer ein Problem, wenn ich für längere Zeit wieder in Deutschland war. Durch die Gewichtsbeschränkungen und das Flüssigkeitsverbot bei Flugreisen ist der mitgebrachte Vorrat schnell aufgebraucht. Beim örtlichen Weinhändler führt portugiesischer Wein oft ein Nischendasein. Im Supermarkt kommt man mit viel Glück an einen Massenwein.
Doch seit man Wein im Internet bestellen kann, ist es viel einfacher geworden, guten portugiesischen Wein zu fairen Preisen zu bekommen.Eine gute Auswahl an portugiesischen Weinen mit vielen interessanten Informationen bietet zum Beispiel dieser Online Weinhändler.
Portugal verfügt in Europa vermutlich über die größte Vielfalt einheimischer weißer und roter Rebsorten.
Eine Besonderheit findet sich in Colares bei Sintra. Dort wird auf sandigen Böden die seltene rote Rebsorte Ramisco angebaut. Die Reblaus, die im 19. Jahrhundert fast alle europäischen Weinberge vernichtete, konnte ihr wegen des Sandes nichts anhaben. Deshalb kann diese Rebsorte auch heute noch wurzelecht angebaut werden.
In Portugal gibt es aufgrund der klimatischen, geologischen und topografischen Bedingungen über 500 autochthone Rebsorten (port.: Castas). Autochthon bedeutet, dass es sich um Rebsorten handelt, die speziell in dieser Region angebaut werden.
Die wichtigsten roten Trauben sind Alfrocheiro, Baga, Castelao Frances, Touriga Francesca, Touriga Nacional und Verdelho. Die wichtigsten weißen Trauben Alvarinho, Arinto Avesso, Bical, Encruzado, Loureiro, Azal und Trajadura.
Heute gibt es in Portugal fünf Weinbauzonen mit über 40 Qualitätsweinbaugebieten, davon 26 mit DOC-Status. DOC bedeutet in Portugal Denominacão de Origem Controlada und entspricht dem spanischen DO- oder dem französischen AOC-System.
Sechs Regionen produzieren IPR-Weine (Indicacâo de Proveniência Regulamentada, entspricht VDQS, franz. Vin Délimité de Qualité Supérieure), acht Regionen produzieren Landweine (Vinhos Regionais, entsprechend den französischen Vin de Pays). Der Rest sind Tafelweine (Vinho de Mesa).
Dieser Wein wird im kühlen, regenreichen und fruchtbaren Norden Portugals angebaut. Hier herrschen karge, sandige Granitböden vor. Wie der Name schon sagt, handelt es sich beim Vinho Verde um einen jungen und schnell trinkbaren Wein.
Der Name Vinho Verde „Grüner Wein“ führt oft zu Verwechslungen. Die Bezeichnung „grün“ bezieht sich nicht auf die Farbe des Weines, sondern auf das Alter „junger Wein“. Meist ist der Vinho Verde jedoch ein spritziger, leichter Weißwein. Den roten Vinho Verde „Vinho Verde Tinto“ gibt es leider meist nur in Portugal.
Ich trinke ihn gerne nach einem heißen Tag als Vorspeise zum Abendessen oder mittags, wenn ein Rotwein noch zu schwer ist…
Die Region Alentejo ist eigentlich keine typische Weinregion. Aber auch hier ist ein Wandel im Gange und das warme Klima ermöglicht die Produktion von Qualitätsweinen.
Die Region „Alto Douro“ gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, weil sie die älteste Weinbauregion der Welt ist. Neben dem Portwein stammen viele große portugiesische Rotweine aus dieser Region.
Das berühmte Portwein-Anbaugebiet liegt östlich von Porto am gleichnamigen Fluss Douro. Hier speichern die Schieferböden die Feuchtigkeit und geben sie in den trockenen und heißen Sommern an die Reben ab. Mittlerweile gibt es aus dieser Region auch einige klassische Rotweine von sehr guter Qualität. Sie sind säurebetonter und etwas gerbstoffärmer als Weine aus anderen Gebieten.
Der süße Vinho do Porto (Portwein) ist das wohl bekannteste Exportprodukt Portugals und stammt ebenfalls aus dem Dourotal. Mit einem Alkoholgehalt von mindestens 16,5 % ist er eine Mischung aus Branntwein und teilweise gegorenem Wein. Beim Portwein überwiegt die rote Sorte (z.B. Ruby), der weiße Port ist weit weniger gefragt.
Dieses Anbaugebiet liegt nahe der Stadt Agueda in der Região Centro, also im Zentrum Portugals. Hier werden schwere Rotweine aus der Baga-Traube gekeltert.
Dieses traditionsreiche Weinbaugebiet liegt in der bergigen Region Beira im Norden Portugals. Es grenzt an die Serra da Estrela, das höchste Gebirge Portugals. Aufgrund der gebirgigen Lage sind viele Weinberge terrassenförmig angelegt. Das Gebiet ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt, der es durchfließt.
Bereits im 12. Jahrhundert soll der erste portugiesische König hier die Anpflanzung von Weinreben angeordnet haben. Durch Gebirge im Westen ist der Dão weitgehend vor atlantischen Einflüssen geschützt. Dadurch sind die Winter regnerisch und relativ rau, die Sommer dagegen heiß und trocken. Da der Herbst meist lang und kühl ist, sind die Voraussetzungen für die Erzeugung eleganter Weine sehr gut. Die Reben wachsen auf Granitböden in großer Höhe.
Bekannt sind die Rotweine aus dieser Region, die einen sehr kräftigen, trockenen Charakter haben und erst nach längerer Lagerung voll zur Geltung kommen. Nur im Osten des Dão gibt es einige eher kleine Bezirke mit Schieferböden. Hier werden auch Weißweine angebaut. Der Wein wird überwiegend von kleinen Weingütern produziert, die nicht nur Weinbau betreiben.
Diese Region befindet sich in der Nähe von Lissabon. Hier herrscht atlantisches Klima und die Böden sind meist sandig. Als Weinanbaugebiet gewinnt sie zunehmend an Bedeutung. Die Weine sind eher frisch und modern.
Hinter diesem Namen verbergen sich die beiden Regionen Palmela und Setúbal. Die nach dem Fluss Sado benannte Halbinsel zeichnet sich durch ihre Nähe zum Atlantik aus. Es werden klassische Rotweine, trockene Weißweine und verschiedene Muskateller produziert. Am bekanntesten ist wohl der Moscatel Roxo, der erst nach 20 Jahren Kellerreifung auf den Markt kommt.
Die Atlantikinsel Madeira mit ihrem ganzjährig milden Klima ist berühmt für ihre Madeira-Sorten. Der Madeirawein (Vinho da Madeira) ist das Wahrzeichen der Insel. Er wird aus über 30 Rebsorten hergestellt. Sercial (trocken), Malvasia (süß), Boal (halbsüß) und Verdelho (halbtrocken) sind wohl die edelsten.
Wenn man die oft sehr steilen, schmalen Streifen (Poios) an fast unzugänglichen Hängen sieht, auf denen die Madeirenser diesen Wein anbauen, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.
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